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Diät in der Fototasche: Mein erstes Jahr Hochzeiten spiegellos

| Dirk Weber | Technik

Ein Jahr Hochzeitsfotografie mit der Olympus OM-D und die Erkenntnis, dass man für gute Hochzeitsfotos keine 20kg Equipment mit sich herumschleppen muß. Lest selbst wie es dazu kam!

Spiegellos glücklich - auch als Hochzeitsfotograf

Dass es irgendwo Kameras geben soll, die eine Bildqualität bieten, wie große Spiegelreflexkameras, dabei aber deutlich kleiner und leichter sind, das hat man ja möglicherweise schon gehört. Das Stichwort heißt Systemkamera, spiegellose Kamera oder im englischen auch "EVIL camera" (für 'electronic viewfinder interchangeable lens'). Die Idee dabei ist, leichtere und kompaktere Kameras zu bauen indem auf den klappbaren Spiegel und den optischen Sucher der klassischen Spiegelreflex verzichtet wird. Und während nun der eine oder andere Kollege da draußen nun langsam auf den Geschmack kommt und seine neue OM-D gerade auspackt oder anfängt, in der Freizeit ein bißchen mit der kleinen Kamera zu spielen und über die vielen Features zu staunen, hat meine erste OM-D mittlerweile gut 15 Monate auf dem Buckel und ziemlich genau ein Jahr als Hauptkamera auf Hochzeiten.

Dieses eine Jahr OM-D, das heißt für mich…
32 Hochzeiten
24 davon ausschließlich mit OM-Ds
64.142 gemachte Aufnahmen
10kg weniger Gewicht (beim Equipment, nicht beim Fotografen)
2 weniger leidende Füße
Die Entscheidung “Nie wieder DSLR!”

Spiegellose Premiere auf einer Hochzeit in Irland

Alles begann im Mai 2012, einen Tag vor meinem Flug nach Irland wo ich im schönen County Clare die Hochzeit von Caitriona und Paudie Barry fotografieren sollte. Mit dabei natürlich der große Fotorucksack mit der DSLR-Ausrüstung. Da dieser die Freigepäckgrenze von AerLingus zuverlässig gesprengt hätte, wurde er mit dem üblichen ”Das-wiegt-praktisch-nix”-Lächeln als Handgepäck durchgeschmuggelt. Dass auch noch eine OM-D mit dabei war, fiel da kaum noch ins Gewicht – auch wörtlich genommen.

Bereits auf der Autofahrt von Dublin an die Westküste kam die OM-D zum Einsatz – lockeres Knipsen aus dem Handgelenk. Ungewohnt. Ungewohnt entspannt. Auch am Abend an der felsigen Küste von Doolin und später beim einen oder anderen Pint Smithwick’s im Pub in der Fisher Street durfte sie nicht fehlen und machte ihren Job dabei gut und völlig unaufgeregt.

Das Sensorformat war mir ja nicht neu - schon seit Jahren habe ich privat eine Olympus PEN. Aber auch Panasonic produziert kompatible Kameras und viele andere Hersteller Objektive und Zubehör (darunter Voigtländer, Sigma und sogar Leica). Entsprechend hatte ich die Objektive (unter anderem das 45mm 1.8 und das 12mm 2.0) schon seit einiger Zeit an einer PEN E-P3 im Einsatz und damit einiges ausprobiert und auch darüber gebloggt:

> “Two Girls and the PEN – Ein Shooting nur mit der Spiegellosen”
> “Waldgeheimnisse – Brautkleider und Extrem-Makeup”

Die erste Feuertaufe für die OM-D war aber die Hochzeit selbst. Im engen Gewühl eines irischen Getting-Ready spielte die kleine Oly die Vorteile ihrer Kompaktheit aus. Hier wurden die Brautmutter, sechs Geschwister bzw. deren Partner, drei Bridesmaids und eine schier unendliche Anzahl kleiner Mädels quasi gleichzeitig von 3 Stylisten versorgt. Ein Gewusel zwischen Teetassen, Hofhund, Sekt und Full Irish Breaktfast und obendrauf herrlich gemeines Mischlicht. Mit einem 70-200 am Spyderholster wäre mehr als einmal das Familienporzellan in Gefahr gewesen.

So oder so ähnlich ging es auch den Rest des Tages weiter und neben den 2 DSLR-Bodies war die OM-D wirklich aktive Drittkamera, mit der gute 30% aller Bilder entstanden sind.

Erster Eindruck: Die Kamera ist schnell.

Wenn man in der etwas wirren Übersetzung des Menüs erstmal das schon legendäre Olympus “Super Control Panel” freigeschaltet und außerdem allen Rädchen und Knöpfchen beigebracht hat so zu ticken wie man sich das wünscht, ist die Bedienung eine feine Sache – nicht allzu dicke Finger dabei vorausgesetzt. Ich mag die Größe allerdings sehr. Und mit dem optionalen Handgriff wird das ganze noch runder – die Kamera “klebt” dann förmlich an der Hand.

Elektronische Sucher kenne ich aus älteren Bridgekameras und kann sie eigentlich nicht leiden. Eigentlich. In der OM-D ist das Sucherbild aber schnell und angenehm scharf. Die Nachschau auf den Sucher legen zu können und so bei Bedarf die Aufnahme zu checken ohne das Auge vom Sucher nehmen zu müssen, das hat Charme. Komfortabel ist’s natürlich auch, die Auswirkungen der Belichtungskorrektur schon vorab zu sehen. Außerdem spart es mitunter lästiges Ausprobieren und hütet einen oft vor den üblichen Überraschungen der Belichtungsmessung. Die Postproduction wird dadurch doch deutlich leichter.

Spiegellos in Lightroom

Apropos Postproduction…. Die Arbeit in Lightroom ist nach anfänglich etwas mühsamer Suche nach den richtigen (Oly-)Farben nun relativ entspannt. Die Farben der Oly sind im JPG nämlich derart gut, dass man mit Lightroom Standardeinstellungen im RAW einfach nicht zufrieden sein wird und zu Beginn erstmal Feintuning betreiben muß. Die RAWs haben dann aber tolle Reserven in den Lichtern, nur moderates Rauschen in den Schatten und erstaunlich gute Qualität auch bei hohen ISOs. Jetzt bin ich kein “Pixelpeeper”, aber selbst die haben offenbar viel Spaß wenn man den zahllosen Tests im Netz glauben kann.

Als Drittkamera, vor allem für die unauffälligen leiseren Parts ging es für meine OM-D die folgenden Monate auf zahlreiche weitere Hochzeiten.

Touchscreen und Annäherungserkennung für den Sucher habe ich mittlerweile deaktiviert. Fokussieren und Auslösen durch “Tatsch” auf den Bildschirm ist ohne Frage uneingeschränkt genial. Ich Held habe mir aber zu oft versehentlich das Fokusfeld verschoben und dadurch in der Hektik der Reportage den einen oder anderen Schuß verpasst. Und den Sucher schalte ich doch noch am liebsten per Hand um. “Ich will die Kontrolle”. Aber das ist sicher Geschmackssache.

Autofokus top - meistens. Der Rest auch.

Mittlerweile ist klar…
Auch der S-AF schnell. Sauschnell.
Der C-AF nicht. Gar nicht. Hab’ ich allerdings auch davor praktisch nie genutzt.
Aber der Bildstabilistor ist ein Hammer(!).

Im Juli kam das 75mm 1.8 in die Fototasche und damit war für mich der letzte Grund für die großen Kameras passé. Fehlte nur noch ein Zweitbody. Der kam im August 2012 und damit der komplette Umstieg. Die dicken DSLRs liegen seitdem im Schrank… also glaube ich… ich hab’ seit Monaten nämlich nicht mehr nachgesehen… ;-)

Statt deutlich über 20kg bin ich jetzt mit unter 6kg unterwegs und es ist alles dabei was man auf einer Hochzeit so braucht – 2 Bodies (1 Backup separat), 7 Festbrennweiten (im Vergleich zu KB praktisch vom 15mm Fisheye bis 150mm Tele), 2 Blitze (mit tollem Remote-Blitzsystem und spritzwassergeschützt - gute Sache für meine Ringshots) und viel Kleinkram der sich gelegentlich nützlich macht - alles zusammen in einer Retrospective 7 von Think Tank Photo.

Vermisse ich was? Nicht wirklich!

Die Bildqualität ist klasse, selbst bei hohen ISOs liegt Bildrauschen noch so im Rahmen, dass man sich in der Praxis wenig Sorgen machen muß. Schärfe und Details sind – insbesondere mit den Top-Linsen – beeindruckend. Und sagte ich schon, dass der Bildstabi ein Hammer ist? ;-)
Auch bei Video übrigens!

In Sachen Hochzeit waren meine OM-Ds mittlerweile gut unterwegs – viel hier im Rhein-Main-Gebiet natürlich, aber auch quer durch die Republik, von der Uckermark bis ins Schwabenland, in Andalusien, Frankreich und der Schweiz, in Schottland und mehr als einmal in Irland. Und 2014 ist gerade erst in Planung.


Viel Spaß beim Stöbern!

 

 

Links & Facts

Mehr Infos zur OM-D-Reihe findet Ihr unter www.olympus.de
Infos und Diskussionen zur OM-D und vielen anderen Systemkameras findet Ihr unter www.systemkamera-forum.de
bzw. im großartigen Olympus-Forum unter www.oly-forum.com

 

Ein Jahr Hochzeitsfotografie mit der OM-D

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